Innentüren einbauen - so geht das

Innentüren gehören zu den am meisten beanspruchten Bauteilen in einem Haus. Früher oder später müssen sie daher ausgetauscht werden. Dafür kann der Hausbesitzer einen Handwerker beauftragen oder die Montage von Zarge und Türblatt selbst vornehmen. Wie das funktioniert, wird in der folgenden Anleitung erläutert. Er braucht dafür auch keine außergewöhnlichen Werkzeuge - Zollstock, Schraubendreher, Hammer oder Wasserwaage sollte jeder zu Hause haben.

ALTE INNENTÜR ENTFERNEN

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Vor dem Kauf der Tür ist zunächst einmal darauf zu achten, ob eine Tür DIN „links“ oder DIN „rechts“ benötigt wird (1). Eventuell muss auch die Türöffnung verbreitert werden, wenn eine breitere Tür eingebaut werden soll. Das kann aber aus statischen Gründen zu Problemen führen, eventuell muss ein neuer Sturz eingezogen werden. Hierbei sollte ein Fachmann zu Rate gezogen werden.

Soll lediglich die Tür gewechselt werden, muss nur die Zargentiefe (Wandstärke) ermittelt werden (2). Das geschieht am besten bei eingebauter Zarge, wobei Zargen ein Spiel von +/- 10 mm aufweisen, so dass die Wandstärke nicht auf den Millimeter genau gemessen werden muss. Bei einem Neubau ist dies natürlich nicht möglich. Fehlende Wand- und Bodenbeläge müssen beim Ausmessen berücksichtigt werden, bei einem Rohbau muss zudem eine etwa zwei Zentimeter breite Arbeitsfuge zwischen Mauerwerk und Zarge berücksichtigt werden.

Jetzt kann die alte Zarge entfernt werden (3). Dazu wird zunächst die Bekleidung weggenommen und anschließend der PU-Schaum zerschnitten bzw. die Maueranker entfernt. Ist dies geschehen, kann die Zarge aus der Mauer gebrochen werden.

NEUE INNENTÜR MONTIEREN

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Zunächst muss die Zarge nach Herstellerangaben vormontiert werden (4). Damit die Zarge dabei nicht beschädigt wird, sollte für eine entsprechende Unterlage gesorgt werden. Die am Türblatt befindlichen Bandunterteile können nun aus den aufrechten Zargenteilen entfernt werden. Dazu ist die Innensechskantschraube zu lösen. Die Zargenteile sind mit der Falzbekleidung nach unten in U-Form auf eine saubere Unterlage zu legen.

Die Zargenteile werden nun verleimt (5). Dazu wird Weißlauf auf die Gehrungsschnittflächen aufgetragen und die Teile werden zusammengefügt. Sind die Zargenteile bereits auf einer Seite mit einer fest angeleimten Bekleidung versehen, werden sie an den Ecken zusammengesetzt.

Nun sind in die Bohrungen die mitgelieferten Schrauben einzusetzen und anzuziehen (6). Die Bekleidung muss außen bündig sitzen, dann ist alles korrekt. An den vorgesehenen Öffnungen werden die Zargenteile nun mit Spannexzentern versehen. Die Spannbügel lassen sich durch Drehen des Kunststoffteils festspannen.

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Nun können die Stahlklammern einseitig in eine der Nuten eingesteckt und mit dem Hammer in die Gegennut eingeschlagen werden (7). Dieser Montagevorgang kann von Hersteller zu Hersteller variieren.

Nach der Montage der Zarge kann sie in die Maueröffnung eingesetzt werden (8). Als Fixierung dienen Holzkeile an den oberen Eckpunkten. Nun können auch die zuvor entfernten Bandunterteile wieder angeschraubt werden.

Stößt die Zarge auf einen Fliesenboden, so muss ein Abstand zum Boden von etwa drei Millimetern eingehalten werden (9). Dazu einfach entsprechend dicke Holzplättchen unterlegen. Die Fuge ist später mit Silikon zu füllen.

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Ist die Zarge an der gewünschten Stelle, muss sie noch mit Wasserwaage und Zollstock lotrecht ausgerichtet werden (10). Damit das Türblatt später nicht klemmt, muss die Zarge oben und unten den gleichen Abstand haben.

Der Spalt zwischen Zarge und Wand muss in Höhe der Bänder und des Schließbleches beidseitig unterfüttert werden. Anschließend wird die Zarge fixiert. Das geht ganz einfach mit Holzlatten oder auch mit drei Türzargenzwingen (11). Damit die Zarge nicht beschädigt wird, sollten zwischen den Sprießen und der Zarge Holzplättchen mit Kartonunterlage eingeklemmt werden.

Bevor die Zarge befestigt wird, sollte man erst einmal das Türblatt probehalber einhängen und testen, ob es auch funktioniert (12). Wenn nicht, muss der Sitz der Zarge nochmals korrigiert werden.

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Geht die Tür problemlos auf und zu, kann der Zwischenraum zur Wand mit Montageschaum gefüllt werden (13). Dieser dehnt sich sehr stark aus, so dass hier Vorsicht angesagt ist. Zunächst sind die oberen Ecken auszuschäumen, dann folgt unten und schließlich der Bereich in Schlosshöhe.

Nach etwa 20 Minuten ist der Schaum so weit ausgehärtet, dass die Überstände mit einem Cuttermesser abgeschnitten werden können (14). Zu lange darf man mit dem Abschneiden nicht warten, denn sonst ist der Schaum so hart geworden, dass er nur noch mit einer Maschine entfernt werden kann.

Anstatt mit Montageschaum kann die Zarge auch mit Durchsteckdübeln und Schrauben am Mauerwerk befestigt werden.

Ist die Zarge montiert, kann das Moosgummi zwischen Zarge und Mauerwerk eingedrückt werden (15). Das Moosgummi schützt vor Zugluft und stoppt den Schall.

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Jetzt kann sich der Selbermacher die Zierbekleidung der Zarge vornehmen (16). Diese wird punktweise mit Leim versehen und anschließend in die Nut der Zarge so weit eingeschoben, dass sie gleichmäßig an der Wand anliegt.

Im nächsten Schritt wird das Türblatt eingehängt und die Quersprieße werden entfernt. Hängt das Türblatt leicht schief, lassen sich an den Bändern Korrekturen vornehmen (17).

Nun ist es ein der Zeit, die Dichtungen zwischen Türblatt und Zarge einzusetzen (18). Die Kunststoffbänder müssen hierfür lediglich in die vorgesehenen Fräsungen gedrückt werden. Geht das nicht mit der Hand, kann mit einem Spachtel leicht nachgeholfen werden.

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Sind die handwerklichen Arbeiten beendet und die Räume wieder sauber, kann die Schutzfolie von der Tür entfernt werden (19).

Jetzt müssen nur noch die Beschläge montiert werden (20). Zunächst sind die Schraublöcher im Holz vorzustechen und anschließend die Türschilder anzuschrauben. Das Türschloss findet seinen Platz in der dafür vorgesehenen Öffnung und wird ebenfalls verschraubt. Auch die Drückergarnitur muss noch angeschraubt werden, dann ist die Tür vollständig.

Abschließend wird die Abdeckung aufgesteckt und der Drücker von unten mit einer Madenschraube fixiert (21).

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